Zu Besuch bei der Phase F

Dirk Reining, Vorsitzender der BAG Phase F e.V. und Mitglied der LAG Phase F in NRW eröffnete die Beratung. Er begrüßte die Mitglieder der LAG und als Gäste Karl-Eugen Siegel und Lothar Ludwig vom SHV – FORUM GEHIRN e.V..

Gerhard Teerstegen-Haus in Krefeld

Gerhard Teerstegen-Haus in Krefeld

In der Berichterstattung wurden die gegenwärtigen Probleme durch Dirk Reining erläutert. Es ging um die bevorstehenden Verhandlungen mit den Pflegekassen, hier speziell um die Behandlungspflege. Auch der von den Betroffenen zu bezahlende Eigenanteil war eines der Hauptthemen in der Gesprächsrunde. Eine Bestätigung dieser Problematik fand seinen Ausdruck in der Berichterstattung aus den Reihen der Einrichtungen.

Dirk Reining, 1. Vorsitzender der BAG Phase F e.V.

Dirk Reining, 1. Vorsitzender der BAG Phase F e.V.

Einen anderen Raum fand die Feststellung der stetig wachsenden Zahl von Wohngemeinschaften in NRW. Dabei wurden die unterschiedlichen Maßstäbe bei der Finanzierung der ambulanten Versorgung gegenüber der stationären diskutiert. Sehr wichtig war die unterschiedlichen Auflagen zur Qualitätssicherung. Während die stationären Einrichtungen der Heimaufsicht unterliegen und somit ständig unter Kontrolle gestellt sind, gibt es bei den als „privaten WG“ bezeichneten Pflegeeinheiten keinerlei Auflagen und damit auch keinen Kontrollmechanismus.

Leider müssen wir auch feststellen, dass unsere Schädel-Hirnverletzten bewusst an Einrichtungen der Phase F vorbei in ambulante WG bzw. in Altenpflegeeinrichtungen verlegt werden. Hier fehlt aus Sicht unseres Verbandes die Erkenntnis der Komplexität der Versorgung im Einklang mit der durch die BAR definierten 6 Phasen der neurologischen Akut- und Rehabilitationsbehandlung.
Karl-Eugen Siegel berichtete über den gegenwärtigen Stand der Entwicklung um die Phase B in NRW und Lothar Ludwig stellte Roswitha Stille, die Vorsitzende des Verbandes vor.

Siegel und Ludwig bringen noch einmal zum Ausdruck, dass es die Verantwortung aller ist, dass die Schnittstellen zwischen den Akut- und Behandlungsphasen tiefgründiger beachtet werden müssen. Als Sprachrohr der Betroffenen werden wir unsere Bemühungen dahin lenken, dass wir in ernsthaften Gesprächen mit den Entscheidungsträgern aller Institutionen und Einrichtungen treten werden. Gleichzeitig betonen wir, dass es um ein Miteinander bei allen Beteiligten gehen muss. Die zur Zeit existierenden praktischen Verfahrensweisen sind zu überdenken und den aktuellen Erfordernissen unserer Zeit anzupassen.

Es ist uns wichtig auch zu betonen, dass die Angehörigen / Betreuer sich im Klaren sein müssen, dass ihre Entscheidungen zur weiteren Nachsorge entscheidend sind. Steht der Patient im Vordergrund, dann muss die Versorgung durch fachlich kompetente Dienstleistungserbringer erfolgen. Nur so besteht überhaupt eine Chance einer weiteren rehabilitativen Entwicklung der Patienten.
Der Aufenthalt in Krefeld wurde durch einen Rundgang im Wohnbereich der Menschen im sog. Wachkoma abgeschlossen.

Lothar Ludwig
Ehrenvorsitzender
14. Mai 2014

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