Regensburg: SHV – FORUM GEHIRN e.V. lud ein zum Thema „Das Persönliche Budget“

Seminar zum „Persönliche Budget“ hilfreich für Betroffene, Angehörige und Interessierte?

Der SHV – FORUM GEHIRN e.V. lud nun schon zum dritten Mal zum Seminar „Das Persönliche Budget“ ein. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich in der Cafeteria von dem Verein zweites Leben e.V. um sich persönlich vorzustellen und ihre Beweggründe zur Teilnahme am Seminar darzustellen. Menschen aus unterschiedlichen Interessenlagen wie bspw. Selbstbetroffene, betroffene Angehörige, Betreuer und Vertreter aus anderen Bereichen waren zugegen.

Herr Ralf Monréal (Geschäftsführer) und Frau Jenny Daniel (Mitarbeiterin) von proroba (www.proroba.de ) als Seminarleiter stellten sich und ihr Anliegen vor.

An den darauffolgenden 2 Tagen wurde das Thema in seminaristischer Form sehr intensiv abgearbeitet. Die Probleme wurden praxisbezogen dargestellt und diskutiert. Dabei wurden tatsächliche bzw. fiktive Praxisbeispiele von Anwendern des Persönlichen Budgets erörtert und auf die gesetzlichen Grundlagen hingewiesen. Sehr viele Fragen aus dem persönlichen Erfahrungsschatz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen zur umfangreichen Wissensvermittlung bei.

Einen besonderen Schwerpunkt nahmen die Wissensvermittlung und der Dialog zu den Themenfeldern der Antragstellung und der Ermittlung des persönlichen Bedarfes ein. Vor der Antragstellung bei den Leistungsträgern muss ein genauer Bedarfsplan ausgearbeitet werden, damit der Antrag bewilligt werden kann.
Das Thema Umsetzung im Alltag wurde ausgefüllt durch die Fragestellungen nach der Personalsuche, der Dokumentation, den zu erfüllenden Pflichten und anderer gewichtiger Probleme. Auch die Möglichkeiten der Kombination von unterschiedlichen Leistungen wurden diskutiert.

Interessant war die Durcharbeitung von Fallbeispielen. Hervorheben lässt sich die Fragestellung: Was gehört zur Bedarfsermittlung des PB bezogen auf einen Tag? 24 Stunden den Tag gestalten und dann noch den individuellen Wünschen nachgehen können war schon sehr aufschlussreich. Die behinderten Menschen benötigen ganz individuelle Hilfsmittel. Hierauf ist ein besonderes Augenmerk zu legen und zu prüfen, ob die Hilfsmittel mit in das Budget eingerechnet werden sollen.

Darf ich als Budgetnehmer anders denken als die Behörde? Ja ich darf anders denken!

Christine und Ingo Dahmer waren beim Seminar zugegen. Herr Dahmer hat das Persönliche Budget für seine Ehefrau Christine beantragt und nutzt es auch schon ca. 1 Jahr. Die persönlichen Erfahrungen bei der Beantragung und dann auch wie es gelebt werden kann waren sehr interessant. Beachten wir ein Problem, dass im Interesse des Budgetnehmers liegt. Die Leistungsträger sollen sich vor Ort das Problem anschauen. Sie müssen sich persönlich von der Sachlage überzeugen und nicht nach Aktenlage Bedarfe feststellen.

Folgende Fragestellungen der Seminarteilnehmer lassen sich als Schwerpunkte zusammenfassend formulieren:

  • Wo wird das Persönliche Budget beantragt?
  • Muss ich als Arbeitgeber Fachpersonal einstellen?
  • Was muss ich dokumentieren?
  • Was muss ich beantragen?
  • Bleibt mir das Pflegegeld erhalten?
  • Für welche Leistungen kann ich das PB beantragen?

Als Fazit aus diesem Seminar lässt sich festhalten: Das Persönliche Budget ist eine Möglichkeit, um die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nach den persönlichen Wünschen in Anspruch zu nehmen.

Unser Verband wird das Thema weiterhin begleiten und auch 2013 ein weiteres Seminar anbieten.

Ansprechpartnerin zum Persönlichen Budget im SHV – FORUM GEHIRN e.V.:
Frau Ingrid Zoeger, Budgetberaterin
E-Mail: i.zoeger@shv-forum-gehirn.de

Am Rande des Seminars verkündete Frau Wagner die frohe Botschaft:
Die Stadt Regensburg zollt Bürgern Beifall. Herr Prof. Josef Eckstein, ehemaliger Präsident der Hochschule Regensburg wird ausgezeichnet. Die Stadt zeichnet Persönlichkeiten mit der Albertus-Magnus-Medaille aus, die sich als Wissenschaftler, Künstler oder Förderer der kulturellen Bestrebungen der Stadt besondere Verdienste erworben haben.
Frau Ingrid Dettenhofer wurde der „Stadtschlüssel“ der Stadt Regensburg für ihr bürgerliches Engagement überreicht. Diese Auszeichnung würdigt ihr jahrelanges Schaffen in der Stadt Regensburg. Frau Dettenhofer war über 10 Jahre 1. Vorsitzende des Vereins zweites Leben.

Der Vorstand gratuliert im Namen unseres SHV – FORUM GEHIRN e.V. Herrn Prof. Josef Eckstein recht herzlich zur Auszeichnung mit der Albertus-Magnus-Medaille und Frau Ingrid Dettenhofer zur Übergabe des „Stadtschlüssel“ der Stadt Regensburg. Wir wünschen Prof. Eckstein auch in seiner neuen ehrenamtlichen Tätigkeit als 1. Vorsitzender des Vereins zweites Leben viel Gesundheit und Kraft, sich für die Belange der Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen und deren Familien einzusetzen. Frau Ingrid Dettenhofer wünschen wir ebenfalls Gesundheit und einen doch ruhigeren neuen Lebensabschnitt, wohl wissend, dass sie gar nicht ohne bürgerliches Engagement auskommt.

September 2012


Downloads zum Persönlichen Budget:  
Antrag  |  Bedarfsermittlung  |  Ein Weg zum selbstbestimmten Leben  |  Grundlagen

 

Lesen Sie hierzu auch: 
Regensburg: Fachtagung „ICH möchte teilhaben …“

 

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