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Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung – EUTB

Dieser Begriff begegnet mir, Kerstin Arndt, seit Inkrafttreten des Bundesteilhabegesetzes Anfang 2017 an vielen Stellen. In der Presse, auf dem Nachsorgekongress, auf den Messen. Aber was genau und für wen ist diese Beratung? Machen das nicht die Pflegestützpunkte? Ich habe mich also auf den Weg gemacht und die EUTB an meinem Wohnort aufgesucht. Wir führten ein sehr nettes Gespräch und konnten feststellen, dass eine Zusammenarbeit das Angebot für Ratsuchende im Bereich Schädelhirnverletzung intensivieren wird. Darauf freuen wir uns.

Gern stellt sich die EUTB Buchholz Ihnen exemplarisch vor

Seit August 2018 ist die EUTB im Landkreis Harburg zentrale Anlaufstelle für Belange von Menschen mit Behinderungen und von Behinderung bedrohten Menschen sowie ihren Angehörigen.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert auf der Grundlage des § 32 SGB IX die Errichtung der EUTB. Bundesweit sind seit 01.01.2018 Beratungsstellen eröffnet worden. Seit 01.08.2018 bietet auch die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg eine Teilhabeberatung im Landkreis Harburg an.

Die EUTB berät zu allen Fragen der Teilhabe, Inklusion und Rehabilitation. Das Beratungsangebot umfasst Fragen zum Arbeitsleben, zum Wohnen oder zu Unterstützungsmöglichkeiten in der Freizeit. Alle Altersgruppen sind mit ihren Fragen willkommen, ob jung oder alt. Ziel der kostenlosen Beratung ist es, Menschen darin zu unterstützen, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Es wird zumeist im Vorwege einer Antragsstellung beraten. Die Beratung findet unabhängig von Leistungserbringern und -trägern statt.

Beate Schlüter und Lars Finck. Sie richten die Beratung an den Bedürfnissen und Interessen der Ratsuchenden aus

Im Landkreis Harburg arbeiten Beate Schlüter und Lars Finck. Sie richten die Beratung an den Bedürfnissen und Interessen der Ratsuchenden aus. Manchmal genügt es, eine Information zu übermitteln und manchmal entsteht ein Beratungsprozess über mehrere Termine. Gemeinsam mit den Ratsuchenden werden möglichst passgenaue Unterstützungsmöglichkeiten gesucht. Nicht immer sind die angebotenen Hilfesysteme passend. Frau Schlüter schildert den Fall einer jungen Frau mit einer Körperbehinderung, die eine Unterstützung in der Ausbildung benötigt, aber nicht in ein Berufsbildungswerk gehen möchte. Diejunge Frau fand schließlich einen Ausbildungsbetrieb und gemeinsam wird eine Hilfestruktur aufgebaut – mit Assistenz und Nachteilsausgleich –, die es ihr ermöglicht, die reguläre Ausbildung zu absolvieren.

Beate Schlüter und Lars Finck sind sehr daran interessiert, mit anderen sozialen Diensten und vor allem Selbsthilfeverbänden zusammenzuarbeiten. „Der Kontakt zum SHV-FORUM GEHIRN e.V. ist ein Glücksfall für unsere Arbeit“, da sind sich beide einig. Das Erfahrungswissen von Selbsthilfeverbänden würden wir sehr gerne in den Beratungsprozess einbringen.

Die Beratungsmethode des Peer Counseling, der Beratung von Betroffenen für Betroffene, soll verstärkt eingesetzt werden. Ein Pool an Peer Berater*innen ist noch im Aufbau. Beate Schlüter und Lars Finck sehen die großen Vorteile des Peer Counseling: „Peer Counselor bringen ihr Erfahrungswissen in die Beratung ein und können als ein Vorbild in puncto Selbstbestimmung auftreten und Ratsuchenden Mut machen.“

Weitere Informationen und Kontakt:

EUTB im Landkreis Harburg
Beate Schlüter
Lars Finck
Lindenstraße 12, 21244 Buchholz
04181 9346026
eutb-harburg@lhlh.org
www.eutb-harburg.de